Nach eingehender Recherche und vielen Telefonaten habe ich mich für zwei Projekte der Berliner Kältehilfe entschieden, die mich von ihrer Effektivität besonders überzeugt haben. Mit den Erlösen der Veranstaltung sollen der Kältebus der Berliner Stadtmission und die Kälte-Notübernachtung in der Lehrter Straße gefördert werden. Mit dem Kältebus und der Notübernachtung will die Berliner Stadtmission Kältetote in Berlin verhindern:
Von Anfang November 2009 bis Ende März 2010 sucht der Kältebus mit seinem Team nach hilflosen Wohnungslosen, die nicht mehr aus eigener Kraft eine Kälte-Notübernachtung aufsuchen können. Auf Wunsch werden sie zu einem sicheren Übernachtungsplatz gefahren. Wohnungslose, die aufgrund einer schweren Verstörtheit Gemeinschaft mit anderen Menschen nicht ertragen können, werden regelmäßig auf der Straße aufgesucht. Die Kältebus-Mitarbeiter versuchen ins Gespräch zu kommen, bieten Hilfe, eine Tasse heißen Tee oder einen warmen Schlafsack an.
Die Geschichte des Kältebusses
Der Kältebus der Berliner Stadtmission startete vor 15 Jahren. Aktueller Anlass war 1994 der Erfrierungstod eines Obdachlosen in Berlin. Er hatte keine Kraft mehr, selbst einen warmen Unterschlupf aufzusuchen. Die Mitarbeiter in der City-Station, einem Restaurant mit Beratung und Seelsorge, waren über den Tod bestürzt und suchten nach einer sofortigen Hilfemaßnahme. Ein zweiter Kältetoter sollte unbedingt verhindert werden. Gleich in der nächsten Nacht startete ein VW-Bus. Der Kältebus war geboren. Seither ist der Kältebus jeden Winter unterwegs auf der Suche nach hilflosen Obdachlosen. Viele Obdachlose verdanken ihm ihr Überleben.
Start der Notübernachtung
Gleichzeitig mit dem Start des Kältebusses öffnet am Sonntag, den 1. November um 21 Uhr die Kälte-Notübernachtung im Zentrum am Hauptbahnhof. Ein wohnungsloser Gast schildert im letzten Winter: „Wenn ich etwas Warmes gegessen und getrunken habe, fühle ich mich ganz langsam wieder wie ein Mensch. Die Kälte friert einfach alles ein, jedes Gefühl, auch den Mut, auf ein anderes Leben zu hoffen.“ Jeden Abend ist eine medizinische Erstversorgung möglich. Erkältungskrankheiten bis hin zu Lungenentzündungen treten häufig auf, auch offene, schlecht heilende Wunden sind ein klassisches Problem wohnungsloser Menschen.
Die Kälte-Notübernachtung in der Lehrter Straße gehört mit 60 Schlafplätzen zu den größten Berlins. Die ganze Nacht über werden dort obdachlose Menschen und ggf. auch ihre vierbeinigen Begleiter eingelassen. Sie können neben einem Schlafplatz auch warmes Essen und Frühstück bekommen, sich duschen und neue Kleidung erhalten. Als weitere große Pluspunkte empfinde ich den Frauenraum und die Möglichkeit der ärztlichen Versorgung und psychologischen Beratung.
Wenn ihr diese Projekte auch mit unterstützen wollt, kommt doch einfach am nächsten Montag ab 22 Uhr in die Maria am Ostbahnhof zum Warmtanzen! und/oder spendet direkt an:
Info: www.berliner-stadtmission.de
Kältetelefon: 0178/5235838 (bis 31. März 2009)